Wussten Sie schon...

…dass namibische Termitenhügel solarbetriebene Klimaanlagen sind?

Große Termitenhügel, die von der Gattung Macrotermes gebildet werden, sind in Afrika weit verbreitet. In Namibia sind solche Hügel, die von der Art Macrotermes michaelseni geschaffen wurden, einfach zu sehen entlang der Straße nach Etosha, so wie hier nur 10 km nordwestlich von Otjiwarongo. In den Gängen der Hügel kultivieren die Termiten einen speziellen Pilz (Termitomyces genannt), der ihnen hilft, den größten Teil der Zellulose der gesammelten Streu zu verdauen.

In Namibia gibt es mehrere Macrotermes-Arten wie M. michaelseni, M. subhyalinus und M. vitrialatus in der nördlichen Hälfte des Landes, aber mit M. natalensis und seinen niedrigen Hügeln auch eine Art die sich bis in den Süden ausdehnt. Eine besonders gut untersuchte Art ist Macrotermes michaelseni, die die typischen Hügel mit einer konischen Basis und einer hohen, vertikal ausgerichteten Turmspitze bildet. Diese Hügel sind meist zwischen 1-3 m groß und der Turm neigt sich leicht nach Norden in Richtung des durchschnittlichen Zenits der Sonne. Bisher wurde davon ausgegangen, dass der Temperaturkreislauf innerhalb der Hügel in erster Linie durch externe Windböen getrieben wird. Nun wurden diese Hügel von amerikanischen Wissenschaftlern in der Nähe von Otjiwarongo gründlich untersucht (Ocko et al. 2017) und es wurde festgestellt, dass die inneren Luftströme durch Sonnenenergie angetrieben werden. Da sich die Termitenhügel auf der Südhalbkugel befinden, erhält der nördliche Teil des Hügels viel mehr direktes Sonnenlicht und kann vor allem im Winter um 5°C wärmer sein als seine nach Süden ausgerichtete Oberfläche. Im Laufe des Tages bewegt sich die sonnenerhitzte Oberflächenzone von morgens bis abends über den Hügel und erzeugt dabei Temperaturgradienten, die den Luftstrom antreiben. Diese täglichen Temperaturschwankungen bewirken, dass sich der Luftstrom zweimal täglich umkehrt. Mittags bewegt sich die Luft innerhalb der heißeren Randzone des Hügels nach oben, aber nach unten im kühleren Zentrum des Baues. Nachts hingegen verläuft diese Strömung umgekehrt, weil sich der Hügelrand schneller abkühlt als die Mitte des Baues. Von dieser Sichtweise her und wie die Autoren der Studie schlussfolgern, fungieren die Termitenhügel als extern gesteuerte, solarbetriebene Lunge, die das Klima der Kolonie reguliert.

Ein typischer Termitenhügel von Macrotermes michaelseni, nur 10 km nordwestlich von Otjiwarongo entfernt.

Willkommen bei NAMIBIA-ECO-TOURS. Durch mein Studium in Namibia und Interesse an Wüstenökologie kenne ich das außergewöhnlich schöne Land nun seit über 20 Jahren. Ich lade Sie ein auf eine exklusive Reise durch Namibia.

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